Akupunktur: eine besondere Nadeltechnik
Die Akupunktur ist die bekannteste Therapieform der traditionellen chinesischen
Medizin. Dabei punktiert der Arzt mit feinen Einwegnadeln ganz gezielt bestimmte
Punkte der Energiebahnen, den sogenannten Meridianen. In der TCM gibt es ins-
gesamt 365 klassische Akupunkturpunkte.
Bei jeder Behandlung entscheidet der Arzt nach dem individuellem Störungsmuster
des Patienten, welche Punkte er auswählt und ob er Energie (Qi) zuführen (tonisieren)
oder entziehen (reduzieren) möchte, ob er den Punkt anregt oder beruht. Die ge-
wünschte Wirkung erreicht er dabei durch eine besondere Nadeltechnik (Lage, Tiefe,
Dauer, Art der Stimulation).
„De Qi", also „Ankunft des Qi“ wird jenes Gefühl genannt, das Patienten da verspüren,
wo der Arzt seine Nadeln setzt. Es ist ein individuell empfundenes Gefühl von Wärme,
Druck oder Spannung, wenn die richtigen Punkte genadelt werden, und die Akupunktur
ihre heilende und oft schmerzhemmende Wirkung entfaltet. So wirkt z.B. eine im Verlauf
des Meridians gesetzte Nadel anregend (Tonisieren), in der Gegenrichtung jedoch
beruhigend (Sedieren).
Alles muss fließen: Schmerz bedeutet aus der Sicht der TCM immer Stagnation, also Energiestau. Die Stärke der Akupunktur liegt der Zerstreuung von Qi und damit in der Auflösung des Staus.
Sie ist daher besonders für die Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen
geeignet. Auch in der Geburtsvorbereitung und in der Phase nach der Geburt sowie
als Therapie vor und nach Operationen hat sich die Akupunktur bewährt.